Gemeinderat und Tourismusverband tagten zur Zukunft des Hallenbads Ehrwald

Stark steigende Kosten beschäftigen derzeit die Gesellschafter des Hallenbads in Ehrwald. Aufgrund der aktuellen Energiekrise könnte sich der jährliche Abgang auf rund 1,1 Mio. € verdoppeln und gefährdet damit den weiteren Betrieb. Die Entscheidung darüber soll in der nächsten Gemeinderatssitzung fallen, der Tourismusverband Zugspitz Arena signalisiert, sich solidarisch hinter die Entscheidung der Gemeinde zu stellen.

Datum: 25.10.2022
Ort: Ehrwald
Ressorts: Fachtouristik, Tourismus, Wirtschaft
Kunde: Tiroler Zugspitz Arena

Nachdem der Gemeinde Ehrwald die aufsichtsbehördliche Bewilligung der Kreditaufnahme kurz vor der heurigen Gemeinderatswahl verweigert wurde, liegt der ursprünglich geplante Neubau des örtlichen Hallenbads auf Eis. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung wurde nun über mögliche Zukunftsszenarien rund um das bestehende Hallenbad informiert.


Jährlicher Abgang steigt voraussichtlich auf 1,1 Mio.
Momentan beläuft sich der jährliche Abgang des Bades auf rund 550.000 €, für den die Gemeinde Ehrwald und der Tourismusverband Tiroler Zugspitz Arena aufkommen müssen. Aufgrund der aktuellen Energieteuerung wird sich dieser Abgang weiter erhöhen und derzeit auf rund 1,1 Mio. € pro Jahr taxiert. Für die Gemeinde Ehrwald sei dies eine sehr schwierige Situation, auf Basis der vorliegenden Szenarien müsse der Gemeinderat über den weiteren Betrieb in seiner nächsten Sitzung entscheiden, erklärte Bürgermeister Markus Köck. Der Sommerbetrieb des Hallenbads werde jedenfalls noch in dieser Woche beendet, der Betrieb des Zugspitzsaals, der Gastronomie und der Kletter- und Tennishalle sei auch in Zukunft gesichert. Theo Zoller, Obmann der Tiroler Zusgpitz Arena, wiederum signalisierte grundsätzlich Solidarität mit den Entscheidungen der Gemeinde, steigende Belastungen müssten aber ebenfalls erst vom Aufsichtsrat entschieden werden. Grundsätzlich habe der Tourismusverband seine Hausaufgaben gemacht, Rücklagen gebildet und könne den Zahlungsverpflichtungen nachkommen.

Hallenbad Ehrwald hat bereits eine lange Geschichte
Im Rahmen des Informationsabends wurde auch noch einmal die lange Geschichte rund um das Hallenbad in Ehrwald skizziert. Im Jahr 2018 gab es erste Pläne rund um das Hallenbad, die sich vorerst um eine Revitalisierung drehten. Geplant war damals eine thermische Sanierung, eine Adaptierung des Saunabereichs, die Integration einer Indoor-Wasserwelt und eines Outdoor-Bereichs sowie ein Fitnessstudio. Die Kosten dafür wurden auf rund 8 Mio. € geschätzt. Nach mehrfachen Besichtigungen vor Ort kam es in Folge zu einem kompletten Projektneustart mit der Entscheidung für einen Neubau.

Die Ausschreibung für einen Neubau startete 2020
Im Jahr 2020 startete die Ausschreibungsphase, inklusive der coronabedingten Kostensteigerungen wurden rund 19 Mio. veranschlagt. Ursprünglich wurde dafür neben einer geplanten Förderung durch das Land Tirol eine Kostenteilung zwischen den Gemeinden Ehrwald, Lermoos und dem Tourismusverband Tiroler Zugspitz Arena vereinbart.

Gemeinde Ehrwald wurde heuer Kreditaufnahme verweigert
Während der Tourismusverband die aufsichtsbehördliche Bewilligung für die Kreditaufnahme erhielt und Rücklagen für die Projektumsetzung bildete, wurde der Gemeinde Ehrwald kurz vor der Gemeinderatswahl im März 2022 die aufsichtsbehördliche Bewilligung der Kreditaufnahme verweigert. Trotz massiver Bemühungen der Gemeinde um Bewilligung bzw. zusätzlicher Fördermittel, musste damit das Gesamtprojekt auf Eis gelegt werden.