Beste Klimaschutzprojekte im Alpenraum von Vitalpin prämiert

Am 11. Mai 2022 fand in Tirol erstmals die Preisverleihung des Vitalpin KlimaInvestment statt – ein Förderpreis zum Schutz des Alpenraums. Aus knapp 40 Anträgen wurden elf Nominierte geehrt. Die vier Topplatzierten: Gewonnen hat die Allgäuer Destination Bad Hindelang Tourismus, Zweiter wurde der Südtiroler Bauernhof Niedersteinhof und ex ae·quo Dritte wurden der Innsbrucker Verein re.paro – Verein für Reparaturkultur und das Südtiroler Skigebiet Konsortium Carezza Dolomites. Die Preisverleihung wurde von einer hochkarätigen Diskussionsrunde umrahmt.

Datum: 12.05.2022
Ort: Lansersee
Ressorts: Events, Society, Tourismus, Umwelt
Kunde: Vitalpin

Vitalpin hat heuer zum ersten Mal einen Förderpreis für nachhaltige Projekte im Bereich Umwelt- und Klimaschutz sowie für nachhaltiges Wirtschaften im Alpenraum vergeben. Durch die Initiative Vitalpin KlimaInvestment, die vom Klimaschutzexperten ClimatePartner begleitet wird, konnten finanzielle Mittel in Höhe von rund 65.000, - Euro gesammelt werden. Die Summe kam durch freiwillige Prämienzahlungen von Unternehmen zustande und kommt nun der Umsetzung nachhaltiger Projekte im Alpenraum zugute.

„Der Schutz des Alpenraums wird in Zukunft immer wichtiger werden. Deshalb war es uns ein Anliegen, mit der Initiative diejenigen zu fördern, die das bereits erkannt haben und sich besonders für Nachhaltigkeit und Klimaschutz einsetzen“, so Theresa Haid, Geschäftsführerin von Vitalpin. Jakob Sterlich, Geschäftsführer von ClimatePartner Austria, über die Initiative: „Es freut mich, dass 40 Anträge aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol eingelangt sind. Zahlreiche Unternehmen, Vereine und Start-ups haben die Chance ergriffen, ihren Projekten noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken.“

Hochkarätige Expertenjury wählt Gewinner nach strengen Kriterien aus

Nachhaltige Mobilität, Energieeffizienz, Investition und Verwendung von erneuerbaren Energien, Maßnahmen zur Kohlenstoffbindung, Maßnahmen zur Förderung von Biodiversität und Initiativen zur Kreislaufwirtschaft – nach diesen Kriterien wurden die Projekte bewertet und die Siegerprojekte ermittelt. Eine namhaft besetzte Jury selektierte die Bewerbungen. Der Jury-Vorsitzende und ehemalige EU-Kommissar Dr. Franz Fischler über die Gewinner: „Es war keine leichte Entscheidung bei der Vielzahl an spannenden Projekten, aber ich bin mir sicher, dass wir mit den vier Gewinnern die richtige Entscheidung getroffen haben. Sie dienen als wahres Vorbild für alle Unternehmen und Vereine, die sich in Sachen Umwelt- und Klimaschutz weiterentwickeln wollen.“ Die weiteren Mitglieder der Jury sind Mag. Alice Schmidt (POW Science Alliance), Mag. Karin Huber-Heim (Circular Economy Forum), Dr. Ulrike Pröbstl-Haider (BOKU Wien), Dr. Christian Baumgartner (CIPRA International), DI Hans-Jürgen Salmhofer (Bundesministerium für Klimaschutz) sowie der ehemalige deutsche Profiskirennläufer Felix Neureuther. Neureuther konnte zwar aus terminlichen Gründen nicht persönlich an der Verleihung teilenehmen, aber er hat es sich nicht nehmen lassen, eine Videobotschaft an die Projekteinreicher zu überbringen: „Es ist beeindruckend diese Fülle an innovativen Projekten zu sehen. Ihr alle macht einen überragenden Job, unfassbar welche Gedanken ihr habt und was ihr alles für die Nachhaltigkeit in den Alpen tut“, so der ehemalige Skirennläufer.

Vier große Gewinner-Projekte
Mit ihren Konzepten gegen die Mitbewerber durchgesetzt haben sich die Allgäuer Destination Bad Hindelang Tourismus, der Südtiroler Bauernhof Niedersteinhof, der Innsbrucker Verein re.paro – Verein für Reparaturkultur und das Südtiroler Skigebiet Konsortium Carezza Dolomites. Für das Projekt „EMMI-MOBIL“ bekam Bad Hindelang Tourismus ein Preisgeld in Höhe von 20.000, - Euro. Mit diesem elektrisch betriebenem Rufbussystem wird die nachhaltige Vor-Ort-Mobilität in der Region auf ein völlig neues Level gehoben. „Es freut und motiviert mich natürlich sehr, dass unser Projekt unter den vier Gewinnern ist. Bad Hindelang ist laut Weltgesundheitsorganisation WHO einer der Orte mit der besten Luft weltweit. Damit das so bleibt, müssen wir uns der Mobilitätswende stellen und uns ernsthaft und glaubwürdig engagieren und positionieren. Mit EMMI-MOBIL treiben wir die kommunale Klima- und Mobilitätswende auf Basis unseres Lebensraumkonzepts weiter voran und gehen als nachhaltiger Tourismusort mit Vorbildfunktion vorweg.“, so Bad Hindelangs Bürgermeisterin Dr. Sabine Rödel.

Beim Projekt „Wohnen, leben, genießen – energieautarker und nachhaltiger Lebensraum“ des Niedersteinhofs aus Südtirol wird auf allen Ebenen nachhaltig gewirtschaftet – ob durch die Energieversorgung mittels Wärmepumpe oder Windrad, die rein regionale Beschaffung von Material und Handwerk, die Verwertung des eigenen Heus und den Transport durch E-Autos oder den Schutz der Artenvielfalt. Dafür gab es von Vitalpin KlimaInvestment 15.000, - Euro. Über 4.500, - Euro durfte sich re.paro freuen. Der Tiroler Verein hat mit dem „ReparaturKulturCafé“ in Innsbruck einen Ort geschaffen, an dem Dinge repariert werden und somit nicht weggeschmissen werden müssen – Kreislaufwirtschaft par excellence. Das Konsortium Carezza Dolomites überzeugte mit dem Konzept „Nachhaltigkeit leben und konkret umsetzen“ und bekam dafür ebenfalls 4.500, - Euro. Die Südtiroler involvieren die gesamte Region und alle Stakeholder in den Nachhaltigkeitsprozess „System Carezza“ und investieren in nachhaltige Mobilität, Energieeffizienz und Kreislaufwirtschaft.

Die sieben weiteren Nominierten:



Sie bekamen jeweils Preise in Höhe von 3.000, - Euro.

Hochkarätige Diskussion umrahmte die Preisverleihung
Im Anschluss an die Preisverleihung folgte eine hochkarätige Diskussionsrunde zum Thema „Politische Leitplanken für eine nachhaltige Entwicklung des Tourismus in den Alpen: Problemlöser oder unverbindliche Totengräber?“. Die Moderatorin des Abends, Isabella Krassnitzer, führte ihre Podiumsgäste Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Umweltwissenschaftler und ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages sowie Co-Präsident des Club of Rome, Dr. Franz Fischler, ehemaliger EU-Kommissar für Landwirtschaft, Entwicklung des landschaftlichen Raumes und Fischerei, Manfred Pinzger, ehemaliger Südtiroler Senator und Präsident des Hotelier- und Gastwirteverband, Marcus Caduff, Graubündner Regierungsrat sowie Mario Gerber, Tiroler Landtagsabgeordneter, durch eine spannende Diskussion.

Zu Beginn sprach Weizsäcker mit Krassnitzer über die Grenzen des Wachstums auf einem Planeten mit endlichen Vorkommen an Ressourcen. Am Podium ergänzten dann Kenner aus Politik und Tourismus die Ansichten des renommierten Umweltwissenschaftlers und sprachen über unterschiedliche politische und wirtschaftliche Strategien der einzelnen Regionen. Tirol und Südtirol wollen mit ihren neu entwickelten Konzepten, dem „Tiroler Weg“ und dem „Südtiroler Landestourismusentwicklungskonzept“ in eine ähnliche und vor allem nachhaltigere Richtung gehen. Der Schweizer Kanton Graubünden schlägt eine etwas andere Richtung ein und setzt auf die Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Bündner Tourismus. Fischler betonte, dass die Nachhaltigkeit in der Breite noch nicht angekommen sei und es einen Transformationsprozess geben muss. Der lebhaften Diskussion konnte trotz unterschiedlicher Konzepte entnommen werden, dass wir so schnell als möglich handeln müssen. Die Wegweiser zeigen in Richtung Nachhaltigkeit – jetzt müssen Taten folgen.

Ergänzende Informationen:

Vitalpin ist eine gemeinnützige, nicht gewinnorientierte, unpolitische und international agierende Organisation mit Mitgliedern im gesamten deutschsprachigen Alpenraum. Die Dachorganisation vereint eine Million Menschen und Unternehmen in den Alpen, die von und mit dem Tourismus leben und von einem funktionierenden Tourismus abhängig sind. Vitalpin baut Brücken in eine Zukunft, in der Mensch, Wirtschaft und Natur im Gleichgewicht zueinanderstehen. Dabei vertritt Vitalpin Interessen, schafft Klarheit bei kontroversen Themen und stärkt das Bewusstsein für den Stellenwert des Tourismus in den Alpen.

ClimatePartner – Ihr Partner für Klimaschutz
ClimatePartner ist ein führender Lösungsanbieter im Klimaschutz für Unternehmen. Wir kombinieren individuelle Beratung mit einer cloudbasierten Software, die so auf dem Markt einzigartig ist. Unseren Kunden helfen wir, CO2-Emissionen zu berechnen, zu reduzieren und restliche Emissionen auszugleichen. Auf diese Weise werden Produkte und Unternehmen klimaneutral, was unser Label bestätigt. Wir bieten Klimaschutzprojekte in verschiedenen Regionen und mit unterschiedlichen Technologien und Standards. Besonders wichtig sind uns die zusätzlichen sozialen Effekte der Projekte. Dabei orientieren wir uns an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, den SDGs. ClimatePartner wurde 2006 in München gegründet, wir sind heute über 500 Mitarbeitende in Barcelona, Berlin, Boston, Den Haag, Essen, Frankfurt, London, Mailand, München (HQ), Paris, Stockholm, Wien und Zürich. Wir arbeiten mit über 5.000 Unternehmen in mehr als 60 Ländern zusammen.


Theresa Haid (Geschäftsführerin Vitalpin) über die Preisverleihung des Vitalpin KlimaInvestment.

Theresa Haid (Geschäftsführerin Vitalpin) über die Idee hinter dem Vitalpin KlimaInvestment.

Dr. Franz Fischler (Vorsitzender der Vitalpin KlimaInvestment Jury) erklärt weshalb er Vitalpin unterstützt.

Theresa Haid (Geschäftsführerin Vitalpin) gratuliert Bad Hindelang Tourismus zum 1. Platz.